1660 bis 1850: Sechs Generationen prägen die Apotheker-Dynastie Heraeus in Hanau
Der Ursprung des Familienunternehmens Heraeus reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Im Oktober 1660 übernimmt Isaac Heraeus (1636–1676, Sohn von Dr. med. Johannes Heraeus) die damalige Faucque-Apotheke in Hanau-Neustadt. 1668 eröffnet er am Marktplatz in der Hanauer Neustadt seine eigene Apotheke unter dem Namen „Zum weißen Einhorn“. Damit hat die legendäre Einhorn-Apotheke ihren endgültigen Platz in Hanau gefunden und Heraeus gilt heute als eine der ältesten Apotheker- und Unternehmer-Dynastien in Deutschland. Das Gebäude selber existiert nicht mehr, da es den Luftangriffen der Alliierten auf Hanau im 2. Weltkrieg zum Opfer fiel. Eine Gedenktafel der Stadt Hanau erinnert aber heute an diesen Meilenstein deutscher Industriegeschichte.
Franz Heraeus (1661–1707), ältester Sohn von Isaac Heraeus, führt die väterliche Apotheke von 1683 bis 1707, und hat den ersten Kontakt mit Edelmetallen in der Heraeus-Geschichte. Aus einer alten Urkunde geht hervor, dass sich Franz Heraeus schon 1694 mit Gold beschäftigt, denn zu dieser Zeit liefert er Feingold zur Vergoldung von Buchstaben, Knopf und Hahn der französischen Kirche in Hanau. Die Einhorn-Apotheke wird über insgesamt sechs Generationen bis Mitte des 19. Jahrhunderts ausschließlich als gräfliche Hof-Apotheke geführt.