Weltweit werden Netze aufgerüstet und jährlich mehrere Millionen Kilometer Glasfaser-Kabel verlegt. In Deutschland können aktuell elf Prozent aller Haushalte mit dem eigenen Modem auf Glasfaserinternet zugreifen. Das Ziel der Bundesregierung: Bis 2025 soll ganz Deutschland über schnelle Netze versorgt werden. Dazu gehören allerdings auch DSL- und TV-Kabelanschlüsse mit einer höheren Bandbreite, die auf der letzten Meile noch auf Kupferleitungen setzen. Andere Länder sind beim Glasfaserausbau bereits weiter: In Europa führen Island, Weißrussland, Schweden, Spanien und Lettland mit über 50 Prozent Abdeckung. In China und Südkorea werden sogar rund 80 Prozent aller Breitbandanschlüsse per Glasfaser realisiert (Stand: 2019). Doch was ist Glasfaser eigentlich und warum ist die Technik so viel besser als Kupferkabel?
Eine Glasfaser ist eine aus Glas bestehende haardünne Faser, die mit Kunststoff ummantelt ist, um sie zu stabilisieren. Als sogenannte Lichtwellenleiter überträgt sie die Daten der Internet-Kommunikation mittels Lichts. Weil Licht im Glas weniger störanfällig ist als ein elektrisches Signal in einem Kupferkabel, lassen sich über eine Glasfaser viel mehr Daten übertragen: Zuletzt schickten britische Forscher 178 Terabit an Daten pro Sekunde durch eine Glasfaser. Damit lassen sich laut Berechnungen von Heraeus sämtliche Film- und Fernsehprogramme, die ein Mensch in seinem Leben anschaut, in wenigen Sekunden übertragen. Der heutige Standard im Fernverkehr liegt schon bei über 30 Terabit. Auch geht in der Glasfaser viel weniger Energie als im Kupferkabel verloren. Zudem ist sie witterungsbeständig, unbrennbar und damit absolut geeignet für den Ausbau des Breitbandnetzes.