Hallo Irina, es freut mich, dass du heute Zeit findest mit uns über Digitalisierung zu sprechen.
Sehr gerne. Es freut mich hier zu sein.
Du bist ja Digital Consultant in Singapur, was umfasst denn diese Rolle alles?
Im digitalen Bereich beschäftigen wir uns damit analoge Prozesse zu digitalisieren. Das heißt aus diesen Prozessen Daten und Erkenntnisse zu generieren und die dem Business wieder zur Verfügung zu stellen.
As digitaler Consultant bin ich damit beschäftigt, die Problemstellung, die die Geschäftseinheiten haben zu verstehen und eine digitale Lösung auf dieses Problem zu finden und dann mit dem Business auf diesen Use Case, also diese Problemstellung maßzuschneidern und auch zu implementieren.
Dabei bin ich für Heraeus nach Asien gegangen, um die digitale Transformation in den Geschäftseinheiten in Asien zu unterstützen und voranzutreiben.
Und warum Singapur, was hat dich persönlich motiviert nach Singapur zu gehen?
Asien ist ein stark wachsender Markt und auch für Heraeus ein wichtiger Markt, da wir 40 Prozent oder mehr unseres Umsatzes dort machen. Singapur stellt so eine Art Hub oder Gateway dar, da sich die westliche und östliche Kultur dort miteinander verbinden oder verschmelzen und auch viele große Firmen ihre Standorte dort haben – sowie auch wir als Heraeus.
Asien hat mich schon immer interessiert. Ich habe schon viele Länder bereist mit dem Rucksack und ich liebe das asiatische Essen und ich finde die Kultur dort faszinierend. Nach Asien zu gehen war natürlich beruflich eine einmalige Chance, um meinen Horizont zu erweitern und auch dem Wachstum in der Region gerecht zu werden, was meine berufliche Entwicklung angeht. Somit lag es nahe nach Singapur zu gehen und von dort aus zu arbeiten.
Jetzt mal von deiner persönlichen Motivation zu deinen aktuellen Projekten. Magst du uns hier mal einen Einblick geben?
Sehr gerne. Mit dem einen Projekt beschäftige ich mich mit der visuellen Inspektion – wir als Heraeus müssen für den Kunden sicherstellen, dass die Produktqualität stets sehr gut ist und das führt oft dazu, dass wir Gut- und Schlechtteile voneinander separieren müssen.
Das heißt wir legen diese Teile oftmals unters Mikroskop und inspizieren, ob es sich um ein Gut- oder Schlechtteil handelt. Wir vom Heraeus Digital Hub arbeiten an einem Algorithmus, der eben diese Gut- und Schlechtteile automatisiert voneinander unterscheidet und wir eben diese Schlecht-Teile direkt ausstoßen können und uns diesen manuellen Produktions-Sicherungsprozess sparen können. So erhoffen wir uns auch, die Kundenzufriedenheit zu steigern, da wir eben nur Gut-Teile an den Kunden ausliefern.
Durch diesen Algorithmus ist dieser ganze Prozess auch weniger subjektiv und bedarf weniger Einarbeitung von unseren Kollegen vor Ort.
Ein weiteres Projekt was mir einfällt ist das OEE Projekt. Hier geht es darum, die Equipment Efficiency zu steigern, das heißt die Produktivität der Maschine. Dabei erfassen wir Daten über die Maschine, um zu verstehen, was die Stoppgründe für diese Maschine sind und eben die Ursachen dieser Stoppgründe zu bekämpfen und anzugehen – gemeinsam mit den Ingenieuren vor Ort.
Welche aktuellen Trends sollten Unternehmen in der Region deiner Meinung nach im Digitalbereich nicht verpassen?
Für mich ist die End-to-End Digital Transformation ein wichtiger Trend. Dabei geht es darum von der Erstanfrage des Kunden bis zur Produktauslieferung Daten zu gewinnen, diese Erkenntnisse miteinander zu verknüpfen und diesen ganzen Prozess, diese Journey die der Kunde durchläuft zu optimieren und Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Dabei sind natürlich viele Funktionen involviert und in all diesen Funktionen liegen Datensilos.
Eine große Herausforderung ist es diese Datensilos aufzubrechen, diese Daten in Verbindung zu setzen und das Change-Management spielt dabei auch eine wichtige Rolle.
Vielen Dank Irina
Sehr gerne