Ein industrieller Tintenstrahldrucker appliziert die partikelfreie Silbertinte gezielt dort, wo ein Schutz vor elektromagnetischen Interferenzen (EMI) erforderlich ist, etwa auf Sensoren-, Antennen- oder Radiofrequenz-Bauteile. Durch diesen selektiven Druck ist kein Maskieren oder Ätzen erforderlich – das spart Material, Zeit und Energie im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren wie der Sputter- oder Aufdampf-Technologie. Bei Prexonics ®, dem System von Heraeus Printed Electronics, handelt es sich um eine Komplettlösung: Die Kunden erhalten Anlage, Material und Prozess aus einer Hand.
Selektiver Druck ermöglicht Designfreiheit
Die schützende Silberschicht wird auf den zwanzigstel Millimeter genau aufgebracht und thermisch ausgehärtet. Damit trägt die Systemlösung dem Trend zur Miniaturisierung Rechnung. Das digitale Drucksystem optimiert die EMI-Abschirmung und gewährleistet zum Beispiel, dass Hochfrequenz-Chips Daten ultraschnell übertragen können – eine Anforderung, die mit der Etablierung des 5G-Standards im Mobilfunk zunehmend wichtiger wird.
Außerdem erlaubt das Verfahren Chip-Designern weitgehende Designfreiheit: Es wird exakt das Layout gedruckt, das der Kunde für seine spezifische Anwendung benötigt. Basis ist eine CAD-Zeichnung, die sich flexibel ändern lässt. Damit sind die Designer weniger Restriktionen unterworfen. „Wir sind überzeugt, dass unser Inkjet-Verfahren ihnen mehr Freiheiten geben kann“, sagt Franz Vollmann, Leiter des Heraeus Start-ups Printed Electronics.