Heraeus Accelerator geht in die zweite Runde: Zehn Finalisten stehen fest

Hanau, 30.09.2020 - Heraeus, ein führender Technologiekonzern, hat heute die zehn Finalisten seines Accelerators bekannt gegeben. Das Programm startet dieses Jahr zum zweiten Mal – bewerben konnten sich Start-ups aus den Bereichen Medizintechnik und Sensoren. Der Fokus des Programmes liegt auf der Entwicklung von Materialien und Komponenten für medizinische Geräte sowie implantierbare, hautnahe oder diagnostische Bio- und Umweltsensoren.

Die zehn Start-up Teams aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, den USA, Kanada, Japan und Israel wurden aus 1.700 Kandidaten ausgewählt. Im nächsten Schritt pitchen die Finalisten ihre Unternehmen einer Jury am 24. November. Die Gewinner des Pitch Days werden anschließend in das  Heraeus Accelerator-Programm aufgenommen.

„Digitalisierung, Miniaturisierung und mobile Medizintechnik: Es steckt viel Innovationspotenzial im globalen Gesundheitsmarkt“, sagt Nicolas Guggenheim, Head of Business Area Medical Technologies bei Heraeus. „Wir freuen uns darauf, mit unserer Expertise in diesem Markt und den neuen Ansätzen der Start-ups, Lösungen für die Gesundheit der Zukunft zu entwickeln.“

„Unser Ziel ist es, langfristige Kooperationen mit Start-ups aufzubauen, um gemeinsam erfolgreiche Geschäfte zu entwickeln“, sagt Mario Hehle, Head of Corporate Innovation. „Aufgrund unseres Portfolios und unserer internationalen Aufstellung bieten wir Zugang zu einer Vielzahl von Märkten. Darüber hinaus unterstützen wir die Start-ups mit unserer technologischen Kompetenz im Bereich Advanced Materials.“

Die zehn Finalisten im Überblick:

Ateios

Das Start-up Ateios aus den USA entwickelt eine dünnschichtige, bedruckte Batterie, die flexibel und dehnbar ist. Dies ermöglicht neue Formen tragbarer Technologien mit verbessertem ergonomischem Design. Die hauchdünnen Energiezellen haben eine bis zu fünf Mal höhere Energiedichte als Knopfzellen und eigenen sich für medizinische und Fitness-Wearables.

Hylomorph

Das Team von Hylomorph aus der Schweiz entwickelt spezielle Schutzmembranen für medizinische Implantate. Aufgrund der fehlenden Biokompatibilität von Implantaten, kommt es nach dem Einsetzen in den Körper oftmals zu Abwehrreaktionen, die zu Komplikationen führen können. Hylomorph hat eine chirurgische Membran entwickelt, die die Schnittstelle zwischen Implantaten und menschlichem Gewebe optimiert.

Intelligent Surfaces

Intelligent Surfaces ist ein Start-up der Universität Tokio, Japan. Das Unternehmen arbeitet an biokompatiblen Polymerbeschichtungen für Medizinanwendungen. Die Beschichtungen können auf unterschiedliche Trägermaterialien aufgebracht werden und machen deren Oberflächen hydrophil, schmierig und proteinresistent.

LipoCoat

Auch das Start-up LipoCoat aus den Niederlanden entwickelt Beschichtungen für medizinische Materialien. Schlechte Oberflächeneigenschaften von Medizinprodukten können z.B. aufgrund schlechter Gleitfähigkeit zu Unbehagen bei Patienten führen. Die Beschichtung von LipoCoat macht Materialoberflächen gleitfähiger. Darüber hinaus machen LipoCoat-Beschichtungen Medizinprodukte sicherer, indem sie diese resistent gegen Oberflächenverschmutzungen machen. Dies beugt Infektionsrisiken vor. Die Schicht imitiert darüber hinaus biologische Zellen, was zu einer höheren Biokompatibilität führt.

SmartWise

SmartWise, ein Start-up aus Schweden, stellt Mikroinjektionskatheder her. Die Katheder können Zellen, biologische und niedermolekulare Therapien, direkt in das an Blutgefäße angrenzende Gewebe injizieren. Ärzte können so mehrere Infusionen in das perivaskuläre Gewebe einbringen.

SteadySense

Das Start-up SteadySense aus Österreich entwickelt Hautpflaster mit integrierten Temperatursensoren. Patienten können die Temperaturmesssysteme seitlich der Brust unter dem Arm anbringen – dort misst das Hightech-Pflaster kontinuierlich Körpertemperaturwerte in festgelegten Zeitintervallen. Die Daten können anschließend auf das Smartphone des Patienten übermittelt werden. Ein erstes Produkt des Unternehmens ist femSense – ein Hautpflaster mit Temperatursensor plus eigens entwickelte Smartphone-App für Frauen mit Kinderwunsch.

VesselSens

Das Diagnosesystem des deutschen Start-ups VesselSens ermöglicht es, Gefäßverstopfungen in Echtzeit zu diagnostizieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stents, die teure und ungenaue klinische Untersuchungen erfordern, ermöglicht die Sensortechnologie des Start-ups eine präzise drahtlose Diagnose. Das implantierbare Sensorsystem führt zudem dazu, dass keine Nachuntersuchungen mehr erforderlich sind.

Avails Medical

Das Team des US-Start-ups Avails Medical entwickelt Diagnostiksysteme, die auf elektronischen Biosensoren beruhen. Die Sensoren können in kürzester Zeit Bakterien und Pilze detektieren und Antibiotikaresistenzen messen, um bei lebensgefährlichen Infektionen schnell effektive Antibiotikatherapien zu verbreichen. Anwendungsgebiete beinhalten neben Blutvergiftung auch Harnwegsinfektionen, sexuell übertragbaren Krankheiten, Meningitis und MRSA.

QuLab Medical

QuLab Medical ist ein Start-up aus Israel. Das Unternehmen entwickelt anwenderfreundliche und einfach zu bedienende minimal-invasive Pflaster zur kontinuierlichen Überwachung von Multi-Metaboliten (CMM) für ein verbessertes Diabetes-Management bzw. eine verbesserte Diabetes-Prävention. Das Produkt ermöglicht es, personalisierte Stoffwechselprofile zu erstellen und so bessere Gesundheits- und Lifestyle-Entscheidungen zu treffen.

Vena Medical

Das Start-up-Unternehmen Vena Medical aus Kanada entwickelt eine winzige Kamera, die in Venen und Arterien eindringen kann, um Ärzte bei der Behandlung von Schlaganfällen zu unterstützen.

Über den Heraeus Accelerator

Der Heraeus Accelerator wurde 2019 ins Leben gerufen und bietet Start-ups Mentoring und Expertenwissen im fachlichen Bereich und in Zusammenarbeit mit PwC Unterstützung rund um organisatorische Fragen von der Erstellung eines Businessplans bis hin zu internationalem Steuerrecht. Außerdem haben sie zum Beispiel Zugang zu Forschungslaboren und Materialien sowie zu Netzwerken von Heraeus. Ziel des Heraeus Accelerators ist es, langfristige Kooperationen mit den teilnehmenden Start-ups aufzubauen.