1. Home / 
  2. Patienten / 
  3. Schultergelenk

Das Schultergelenk

Erfahren Sie mehr über die Anatomie und Schädigungen des Schultergelenks, die Befestigung von künstlichen Schultergelenken sowie über die Vorgänge vor der Operation.

Anatomie: Wie ist das Schultergelenk aufgebaut?

Das Schultergelenk besteht aus den folgenden Knochenstrukturen:

  • Oberarmkopf (Humeruskopf): kugeliges Ende des Oberarmknochens (Humerus)
  • Schulterpfanne (Glenoid): flache Einwölbung am Schulterblatt (Scapula)
  • Schultereckgelenk (Acromion): Verbindung zum Schlüsselbein

Alle Gelenkteile sind in gesundem Zustand mit Gelenkknorpel umgeben, welcher als Gleitschicht dient und somit die Reibung der Gelenkteile mindert. Außerdem wirkt der Gelenkknorpel als Stoßdämpfer, denn er verteilt und mildert die Kräfte, die auf das Schultergelenk wirken. Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk in unserem Körper, man bezeichnet es daher auch als primär muskelgeführtes Gelenk.

Illustration: Aufbau des Schultergelenks

Aufgabe der Gelenkkapsel und Rotatorenmanschette

Das Schultergelenk ist von einer festen Gelenkkapsel umgeben, die es zum umliegenden Gewebe hin abdichtet. Diese produziert die so genannte Gelenkflüssigkeit (Synovialis), die der reibungsfreien Bewegung des Schultergelenkes dient und zudem den Gelenkknorpel mit Nährstoffen versorgt.

Stabilität und Beweglichkeit durch Muskeln

Der kugelige Oberarmkopf sitzt nur sehr locker in der kleinen und flachen Schulterpfanne des Schulterblattes. Deswegen übernehmen Muskeln, Sehnen und Bänder die wichtige Aufgabe, das Schultergelenk zu stabilisieren und es gleichzeitig möglichst beweglich zu halten. Dafür sorgt in erster Linie ein komplexer Muskelapparat, die so genannte Rotatorenmanschette. Diese besteht aus vier Muskeln, die das Schultergelenk mantelartig umgeben, es schützen und die Bewegungen des Armes ermöglichen. Daneben ist ein weiterer wichtiger Muskel der Bizepsmuskel. Zusätzlich zu den Muskeln unterstützen Bänder und Sehnen den Bewegungsablauf.

Was passiert vor der Operation?

Patientenbefragung – Ihre persönliche Vorgeschichte

Im Gespräch mit dem Arzt erfragt dieser zunächst Details zu Ihren Beschwerden. Er möchte wissen, wo es schmerzt und wohin die Schmerzen ausstrahlen. Auch erkundigt er sich nach der Schmerzstärke, der Schmerzdauer und Einflussfaktoren, welche die Beschwerden verschlimmern oder auch lindern.

Körperliche Untersuchung – wo tut´s weh?

Der Arzt schaut sich zunächst Ihre Schultern, den Nacken, den Rücken und beide Arme an und tastet dabei verschiedene Strukturen ab. Anschließend führt er einige Bewegungstests durch, um sich ein Bild über die Beweglichkeit des Schultergelenkes zu machen. Er prüft auch die Schmerzhaftigkeit verschiedener Bewegungen im Schultergelenk, wie An- und Abspreizen, Drehen und Anheben.

Röntgen – Ihre Schulter im Fokus

Im Röntgenbild erkennt der Arzt Veränderungen, die bei einer Schulterarthrose auftreten: Der Gelenkspalt zwischen Oberarmkopf und Schulterpfanne ist durch den Knorpelverlust ungleichmäßig, verschmälert oder gar ganz aufgehoben. Die Knochenstruktur von Oberarmkopf und Schulterpfanne erscheint unregelmäßig und verändert, im Endstadium kommt es zur Verformung der Gelenkanteile.

Aufklärungsgespräch – Gelegenheit für alle Fragen

Am Tag vor der Operation wird der Operateur in der Regel ein Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen. Dabei erklärt er Ihnen die Operationsmethode und welche Prothesenart verwendet wird. Die Wahl des richtigen Prothesenmodells hängt von Ihrer individuellen Knochenbeschaffenheit, Ihrem Körpergewicht und Ihrer körperlichen Aktivität ab. In der Regel hat der Operateur daher im Vorfeld anhand des Röntgenbildes und Ihrer Daten bereits das Prothesenmodell und die Art der Fixierung ermittelt.
In den meisten Fällen wird sich der Operateur am Tag vor der Operation nach Ihrem aktuellen Befinden erkundigen. Bitte scheuen Sie sich auch ohne diese Aufforderung nicht, ihm Beschwerden mitzuteilen, die Sie als Kleinigkeit empfinden, wie eine Erkältung oder Hautinfektionen. Denn diese eigentlich harmlosen Erkrankungen sollten auf jeden Fall vor einem operativen Eingriff auskuriert werden.
Auch der Narkosearzt wird am Tag vor der Operation mit Ihnen ein Gespräch führen, um eventuelle Risiken für die Narkose abzuklären. Er wird auch einige kleine Untersuchungen durchführen; besonders interessiert ihn dabei die Funktion von Herz und Lunge sowie mögliche Allergien. Dann wird er mit Ihnen die Narkose besprechen.