Bei dem von Wilhelm Ostwald 1902 patentierten Verfahren der katalytischen Oxidation von Ammoniak zur großtechnischen Herstellung von Salpetersäure (HNO3) wird Ammoniak mit überschüssiger Luft in Gegenwart eines Platin-Rhodium-Netzkatalysators bei 800-950 °C in rascher Reaktion zu Wasser und Stickstoffmonoxid (NO) verbrannt. Während der Abkühlung in Wärmetauschern setzt sich das Stickoxid in einem zweiten Reaktionsschritt bei Temperaturen <50 °C mit noch vorhandenem sowie zusätzlich zugeführtem Sauerstoff zu Stickstoffdioxid (NO2) um, das bei weiterer Abkühlung zum Teil zu Distickstofftetroxid (N2O4) dimerisiert. Durch Zufuhr von Wasser wird das Gemisch aus NO2 und N2O4 in Rieseltürmen unter Druck zunächst in Salpetersäure überführt.
Durch die Neutralisation von Ammoniak mit Salpetersäure entsteht Ammoniumnitrat (NH4NO3), welches ein Hauptbestandteil vieler Düngemittel darstellt.
Zu Beginn der großindustriellen Produktion wurden ausschließlich gewebte Netze aus feinem Platindraht als Katalysator eingesetzt. In modernen Anlagen haben sich gewirkte oder gestrickte Netze mit einer Platin-Rhodium-Legierung (PtRh5) als Standard durchgesetzt. Diese zeichnen sich im Besonderen durch eine hohe Selektivität sowie Standzeit aus.