Die Geschichte des Nikolaus

Heute ist der 6. Dezember und somit auch Nikolaus!

Viele Kinder verbinden damit den Brauch, am Vorabend ihre Stiefel vor die Tür zu stellen, damit diese in der Nacht vom Nikolaus mit Schokolade und anderen Leckereien gefüllt werden können. Doch wer war eigentlich der Nikolaus und woher kommt Brauch mit den Geschenken im Stiefel?

6 Dezember

Am Nikolaustag feiern wir das Gedenken an den Heiligen Nikolaus von Myra, der am 06. Dezember gestorben sein soll. Er war ein angesehener Bischof, der aufgrund seiner guten Taten bis in unsere Zeit einer der beliebtesten Heiligen ist.

Nikolaus von Myra wurde zwischen 270 und 286 n. Chr. in Patara (der heutigen Türkei) geboren, das damals zum Römischen Reich gehörte. Der Überlieferung zufolge wurde Nikolaus im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht und wurde Abt im Kloster Sion bei Myra. Während der Christenverfolgung im Jahr 310 wurde er inhaftiert und gefoltert.

Um den Heiligen Nikolaus und seine Taten gibt sich zahlreiche Legenden und Mythen, weshalb er so beliebt wurde und an Bedeutung gewann. Sie vermitteln das Bild eines großzügigen und hilfsbereiten Menschen, der mit seinen Taten die Not der Menschen gelindert hat.

Beispielsweise gilt der Heilige Nikolaus auch als Schutzpatron der Seefahrt, weil er der Legende nach einst Schiffern in Seenot half. Ein Mann mit übermenschlichen Kräften soll plötzlich erschienen sein und das Schiff gesteuert, die Segel gesetzt und sogar den Sturm verschwinden lassen haben. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung aus größter Not beteten die Seeleute in der Kirche von Myra, wo sie ihren Retter - den Heiligen Nikolaus - erkannten und ihm dankten.

Im Mittelalter war es dann Tradition, am 6. Dezember die Armen und Kinder zu beschenken - ebenso wie der Heilige Nikolaus, der auch zu den Kindern besonders gütig gewesen sein soll. Mit der Reformation durch Martin Luther um 1535 änderte sich die Tradition, vor allem für die Protestanten. Sie lehnten die Heiligenverehrung und die Bescherung an Nikolaus ab, stattdessen sollte der "Heilige Christ" am 24. Dezember die Geschenke bringen. Im Laufe der Jahre wurde aus dem "Heiligen Christ" dann das Christkind. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich dies auch bei den Katholiken durch.

Heutzutage gibt es am Nikolaustag oft eine Kleinigkeit für Kinder, die große Bescherung bleibt aber aus. Besonders beliebt ist der Brauch, am Abend vor dem Nikolaustag einen Stiefel vor die Tür zu stellen oder Strümpfe an den Kamin zu hängen, die vom Nikolaus über Nacht gefüllt werden. Diese Tradition geht auf eine Legende über den Heiligen Nikolaus zurück: Er half einem armen Vater dreier Töchter, der aufgrund von Geldmangel diese nicht verheiraten konnte. Der Heilige Nikolaus warf an drei aufeinanderfolgenden Nächten Goldmünzen in den Schornstein der Familie. Eine dieser Münzen verfing sich in den Strümpfen der Mädchen, die sie wie üblich zum Trocknen an den Schornstein hängten. Auf diese Weise bewahrte der Heilige Nikolaus die Mädchen vor einem schlimmen Schicksal. Seitdem werden am Nikolausabend die Socken aufgehängt und die Schuhe vor die Tür gestellt.