Umfrage: Goldanleger setzen auf Sicherheit in unruhigen Zeiten

25.08.2020

  • Befragte erwarten weiter steigenden Goldpreis
  • Hohe Zufriedenheit mit Gold-Investments
  • Barren und Münzen beliebter als ETFs
  • Deutliche Mehrheit erwartet längere Wirtschaftskrise
  • Viele lagern ihr Gold noch zuhause
  • Online-Käufe immer beliebter

Für die meisten deutschen Goldanleger ist Sicherheit wichtiger als Rendite. So steht Gold nach Ansicht von zwei Dritteln der Befragten für Werterhalt. Knapp 63 Prozent sehen in dem Edelmetall einen „sicheren Hafen“ in turbulenten Corona-Zeiten, wie aus einer Umfrage des Hanauer Edelmetallhändlers Heraeus hervorgeht. Dabei wurden im Juli rund 1700 Frauen und Männer befragt. Knapp die Hälfte schätzt Gold als Inflationsschutz angesichts milliardenschwerer Konjunkturpakete in Europa und den USA. "Die Märkte werden derzeit mit Liquidität geflutet, daher fürchten viele Anleger mittelfristig steigende Verbraucherpreise“, sagt Edelmetall-Experte Alexander Zumpfe von Heraeus. Angesichts der Corona-Krise haben 44 Prozent ihre Anlagestrategie geändert – besonders Gold profitierte von diesen Umschichtungen.

Neun von zehn Befragten sind mit ihrer Goldanlage zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Das überrascht nicht: Schließlich hat sich das Edelmetall seit Jahresbeginn in der Spitze um mehr als 36 Prozent verteuert und mit 2072 Dollar sogar einen neuen Rekord erzielt. Die Börsen gerieten hingegen zeitweise massiv unter Druck. Offenbar ist das Thema Vermögensaufbau weiterhin eher ein Thema für Männer: Nur 15 Prozent der Befragten sind Frauen. Dabei ist die Hälfte der Männer älter als 50 Jahre.

Befragte erwarten weiter steigenden Goldpreis

Die Aussichten für Gold sehen die meisten Befragten unverändert positiv. Über die Hälfte geht davon aus, dass sich das Edelmetall in den kommenden zwölf Monaten besser entwickeln wird als Aktien, Immobilien oder andere Rohstoffe.
Skeptischer bewerten die Befragten dagegen die Aussichten für die heimische Konjunktur. So befürchten 85 Prozent, dass die deutsche Wirtschaft länger als zwölf Monate brauchen wird, um sich von der Corona-Krise zu erholen.

Barren und Münzen sind gefragt

Auch im Jahr 2020 sind die deutschen Goldanleger traditionell unterwegs. Fast drei Viertel der Befragten besitzen Barren, 59 Prozent haben Münzen. Wertpapiere wie ETFs oder Zertifikate spielen bei den Befragten indes kaum eine Rolle.

Knapp 36 Prozent lagern ihr Gold noch zuhause, obwohl die Kosten für die professionelle Einlagerung überschaubar sind: Bei Anbietern wie heraeus-gold.de fallen hierfür normalerweise 0,5 Prozent des Eurowertes an. Bis zum Jahresende ist die Lagerung derzeit sogar kostenlos. 45 Prozent der Befragten bevorzugen das Bankschließfach, lediglich 21 Prozent setzen auf die Sammelverwahrung beim Händler. Zugleich spielt das Internet beim Goldkauf eine immer wichtigere Rolle. Nur sechs Prozent haben beim Online-Kauf gar kein Vertrauen. Hingegen nutzen rund 80 Prozent das Internet für den Golderwerb.